Das Kartäuserpferd
Barockpferde | Rebecca | 22.11.2016
Das Kartäuserpferd (span. Cartujano) bezeichnet eine bestimmte Linie innerhalb der reinen spanischen Rasse. Aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte gilt diese Zuchtlinie als besonders wertvoll und rein. Ein kurzer geschichtlicher Hintergrund:
Die Kartäusermönche führten im Mittelalter ein florierendes Kloster in Jerez de la Frontera (kann noch heute besichtigt werden). Vom spanischen Königshaus bekamen sie 4000 Hektar Land vermacht mit dem Auftrag ein Gestüt zu gründen. Die Mönche legten großen Wert auf die Reinzucht ihrer spanischen Pferde und missachteten dabei sogar den Wunsch des Königs nach Einkreuzung französischer Pferde Napoleons.
Anfang des 19. Jahrhunderts mussten die Kartäusermönche im Zuge der Säkularisierung ihre kirchlichen Güter aufgeben und ihre Pferde an private spanische Züchter verkaufen. Die Familie Zapata erwarb den Hauptbestand mit den besten Exemplaren, 60 Stuten und 3 Hengste. Diese Pferde bildeten das Fundament des Militärgestüts Yeguada de la Cartuja – Hierro del Bocado (dt. Kartäusergestüt – Kandarenbrand) unter der Leitung von Don Pedro José Zapatero. Heute gilt das Gestüt, etwas außerhalb von Jerez de la Frontera, mit seinen über 200 Exemplaren als weltweit größte Kartäuserzucht.
Eine hundertprozentige, nachweisbar lückenlose Abstammung der Kartäuserpferde kann leider nur in den wenigsten Fällen belegt werden, da kaum Originaldokumente über die Zuchtlinie existieren.
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