Depressionen nach Gehirnerschütterung bei Frauen weitaus höher
Eine Analyse von neun Studien mit fast 700.000 Menschen hat ergeben, dass Frauen nach einer Gehirnerschütterung oder einem anderen Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ein um fast 50 Prozent höheres Risiko haben, an Depressionen zu erkranken als Männer.
Bisherige Studien zum Zusammenhang zwischen Schädel-Hirn-Trauma und Depressionen haben sich hauptsächlich auf Männer konzentriert, so Isaac G. Freedman, Hauptautor der Studie und Anästhesist am Massachusetts General Hospital und an der Harvard Medical School in Boston. Die vorliegende Studie liefert die bisher qualitativ hochwertigste Evidenz dafür, dass das Geschlecht eines Patienten das Risiko einer Depression nach einem Schädel-Hirn-Trauma beeinflusst.
Jedes Jahr erleiden etwa 1,5 Millionen Amerikaner ein Schädel-Hirn-Trauma, das langfristige gesundheitliche Auswirkungen wie Gedächtnisverlust und Verhaltensänderungen haben kann. Bei Männern sind häufige Ursachen für ein Schädel-Hirn-Trauma Schläge auf den Kopf durch Gegenstände, Autounfälle, Selbstverletzungen (z.B. mit einer Waffe) und Körperverletzungen. Bei Frauen sind Stürze und Gewalt in Partnerschaften häufige Ursachen. Auch traumatische Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Militärdienst und sportbedingte Gehirnerschütterungen sind häufige Ursachen für ein Schädel-Hirn-Trauma. Eine separate Studie ergab kürzlich, dass der Frauenfußball die höchste Rate an Gehirnerschütterungen aller Kontaktsportarten aufweist.
Frauen, die wiederholt Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen durch Fußball erleiden, können ein erhöhtes Risiko für Depressionen haben, so Mani Sandhu, Co-Autor der Studie und Assistenzarzt für Neurochirurgie an der University of Iowa. Frauen sollten sich des Risikos bewusst sein, nach einer Hirnverletzung eine Depression zu entwickeln, auch wenn sie keine Vorgeschichte mit psychischen Problemen haben. Sie sollten wissen, auf welche Anzeichen und Symptome sie achten müssen und wann sie Hilfe suchen sollten, betont Dr. Freedman. Ärzte sollten sich des höheren Risikos bewusst sein und in Betracht ziehen, Frauen auf Depressionen zu untersuchen, wenn sie ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben.
Die Forscher analysierten neun Studien mit insgesamt 691.364 Menschen, die ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatten. Davon waren 360.605 Frauen, von denen schätzungsweise 105.755 (29,3 %) eine Depression entwickelten. Bei den 330.759 Männern entwickelten schätzungsweise 72.432 (21,9 %) eine Depression. Das bedeutet, dass Frauen eine um 48 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine Depression zu entwickeln als Männer.
Warum ein Schädel-Hirn-Trauma bei Frauen eher zu Depressionen führt, ist den Forschern nicht genau bekannt. Es ist bekannt, dass Frauen insgesamt häufiger an Depressionen leiden als Männer, was mit schwankenden Fortpflanzungshormonen zusammenhängen kann.
Foto: https://de.freepik.com/autor/wavebreakmedia-micro
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