Borreliose beim Pferd

27. März 2017

Gesundheit | SK | 27.03.2017

Der Frühling beginnt. Die Temperaturen steigen langsam wieder in den zweistelligen Bereich und die Weidesaison startet. Mit ihr startet allerdings auch die Zeit der Zecken. Ab Temperaturen über sieben Grad fühlen sich die Parasiten pudelwohl und treiben auf den Pferdewiesen ihr Unwesen. Im Speichel der Zecken warten jedoch unsichtbare Feinde: die Borrelien.

 

Infektion und Krankheitsverlauf

Längst ist Borreliose in der Pferdeszene bekannt, doch noch immer ein wenig erforschtes Gebiet. Übertragen werden die schraubenförmigen Bakterien im Speichel der Zecke. Die eigentliche Heimat der Spirochäte Borrelia burgdorferi liegt im Darm der Zecke. Unabhängig vom Stadium der Zecke (Larve ,Nymphe, Adulte) übertragen sie sich durch den Saugakt auf das Pferd. Dennoch ist ein Pferd nicht sofort nach dem Biss der Zecke infiziert, erst nach über zwölf Stunden Kontaktzeit befinden sich die Bakterien im Speichel. Bei unsachgemäßer Entfernung oder im Todeskampf steigt jedoch die Konzentration der Borrelien und somit die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Einmal infiziert, verläuft die Krankheit in drei verschiedenen Stadien. Mit dem Biss der Zecke beginnt das erste Stadium: die Bakterien breiten sich rund um die Bissstelle aus. Aufgrund der Pigmentierung und dem Fell ist eine Rötung um den Biss, der sogenannte rote Hof, beim Pferd nicht zu erkennen. Nach circa einer Woche bis einem Monat begleiten Muskelschmerzen und ein leichter Temperaturanstieg die Erkrankung ebenso wie angeschwollene Lymphknoten. Vier bis acht Wochen später tritt das zweite Stadium ein, in dem die Bakterien Gelenke, Sehnenansätze, Muskeln, Knochen und das Nervensystem angreifen. In dieser Phase gelangt der Erreger in die Blutbahn des Pferdes. Der Körper beginnt Antikörper zu bilden, die Temperatur des Pferdes schwankt stark und erste Schmerzen in der Bewegung treten auf. Zwei bis drei Jahre nach der Erkrankung, im dritten Stadium, zeigt sich die verbleibende Borreliose dann schließlich mit Gelenkschmerzen des Pferdes.

 

Diagnose

Durch die Bandbreite der Symptome fällt die Diagnose von Borreliose oft schwer und die Krankheit bleibt unentdeckt. Kommt die Diagnose Borreliose in Frage, kann mittels Bluttest festgestellt werden, ob ein Kontakt zu den Borrelien stattgefunden hat. Sollten Antikörper im Blut gefunden werden, ist dies jedoch noch kein Nachweis für eine akute Infektion oder Erkrankung des Pferdes. Liegt der Verdacht nahe, sollte ein Western-Blot, eine Hautstanzprobe oder eine Gelenkpunktion durchgeführt werden.

 

Therapiemöglichkeiten und Prophylaxe

Regelmäßiges Putzen und Absuchen nach Zecken im Fell des Pferdes kann schon ein entscheidender Teil der Prophylaxe sein. Permethrin-enthaltende Pflegeprodukte auf Kopf, Hals, Bauch, Beinen und Schweifrübe können zur Abwehr verwendet werden. Bei einem Zeckenbiss sollte die Zecke fachgerecht entfernt werden, gegebenenfalls kann man die Zecke danach auf Borrelien im Labor testen lassen – doch nur die wenigsten Zecken schaffen es das Pferd zu infizieren. Seit kurzem bietet sich eine von Tierärzten empfohlene Impfung gegen Borreliose an. Durch den Impfstoff bilden sich im Pferd Antikörper, die beim Saugen der Zecke in den Darm gelangen und so schon in der Zecke die Borrelien bekämpfen. Für gesunde Pferde und Fohlen ab zwölf Wochen sollte zunächst einen Grundimmunisierung vorgenommen werden, dann folgen im Abstand von zwei bis drei Wochen zwei Impfen. Jährlich zu Beginn der Weidesaison empfiehlt sich eine Auffrischung.

Hat eine Infektion stattgefunden, beginnt für Pferd und Besitzer eine langwierige Behandlung mit Antibiotika, da die Borrelien in einem inaktiven und aktiven Zustand im Organismus des Pferdes vorliegen. Nur im aktiven Zustand wirkt das Antibiotika auf die Bakterien. Während der Behandlung verschlechtert sich oftmals der Zustand des Patienten, generell bestehen jedoch gute Chancen auf Heilung.

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