Landesverband auf der Messe Hund&Pferd

Landesverband auf der Messe Hund und PferdLandesverband auf der Messe Hund&Pferd / Fotos: Privat

News | Andrea Lipp | 30.11.2016

Bereits zum 11. Mal fand die Messe „Hund & Pferd“ in den Dortmunder Westfalenhallen statt. Von Anfang an ist der Landesverband für klassisch-barocke Reiterei Niedersachsen/NRW e.V. fest im Team der Akteure vertreten.

 

 

Auch in diesem Jahr ist ein motiviertes Team von acht Reiterinnen mit ihren Pferden für den Landesverband nach Dortmund gereist. Die Messe in Dortmund ist mittlerweile ein fester Bestandteil in diesem Team der Aktiven. Eine schöne Veranstaltung, wo man sich jedes Jahr im Herbst trifft und sich über das Wiedersehen freut.

Der große Anreisetag ist wie immer der Donnerstag. Da heißt es Sachen für Mensch und Pferd zusammenpacken und sich auf den Weg nach Dortmund zu machen. Angekommen in Dortmund, ist das Pferd dem Messe-Tierarzt vorzustellen, die Box zu beziehen und schnell alle Sachen aus dem Auto und Anhänger zu laden. Hier herrscht immer ein wenig Zeitdruck. Denn vor dem Stallbereich bildet sich zu der Hauptanreise-Zeit häufig eine Auto-/Anhänger-Warteschlange. Je schneller das eigene Gespann wieder weggefahren und auf dem Messeparkplatz gebracht ist, desto schneller können die übrigen Wartenden ihre Pferde vom Anhänger abladen.

Nun beginnt in der Regel das große Hallo im Stallbereich, wenn man die anderen Akteure nach 12 Monaten wiedertrifft. Diese Wiedersehensfreude bezieht sich nicht nur auf die Mitglieder des Landesverbandes. Auch die Reiter der anderen Schaubilder kennt man bereits durch die vorherigen Messen. Das Messeteam vom Stallmeister bis zum Team hinter dem Vorhang und am Kleinen Ring sind bekannte Gesichter.

Das 2016er-Team des Landesverbandes bestand aus Beate Binschek mit ihrem PREHengst „Loreno“, Christiane Engels-Meurer mit ihrem PRE-Hengst „Oportuno“, Anne Esser mit ihrem Wallander-Wallach „El Diablo“, Lisa Gerlach mit ihrem Lusitanohengst „Torerito“, Andrea Lipp mit ihrem Andalusier-Wallach „Pardo“, Nicole Narten mit ihrem PRE Hengst „Orpheo“ und ihrem jungem PRE-Wallach „Fuego de Oro“, Bea-Narnina Schill mit ihrem PRE-Wallach „Judio“ und Partbred-Shetty-Hengst „Klein Fritzchen“, Andrea Schmitz mit ihren PRE-Hengsten „Allegre“ und „Ponderoso“. Den Messestand haben Angelika Deiters und Frederik Slowenski wie jedes Jahr am Donnerstag nach Dortmund gefahren und aufgebaut. Wer schon einmal zu Besuch auf der „Hund & Pferd“ war, kennt den schönen Stand des Landesverbandes. Der Transport und Aufbau des Standes sind immer sehr aufwendig und werden von Angelika und Frederik seit Jahren perfekt bewerkstelligt. Nicht zu vergessen sind die lieben Helfer hinter den Kulissen, ohne die so manch stressige Situation vor einem Auftritt schwierig zu bewältigen wäre.Ein großes Dankeschön gilt hier Julia Pasch, Malike Juretzka, Laura Frank und Melanie Holz, die vom Standdienst bis zur Pferdepflege die guten Engel für alles waren.

So ein Messetag vergeht für die aktiv Beteiligten wie im Fluge. Am Vorabend werden die Pläne für die Auftritte des nächsten Tages gemacht. Das Schaubild für die Große Arena, wo mittlerweile immer eine feste Choreo auf dem Programm des Landesverbandes steht, wird final abgestimmt. Die Musik muss zur Technik und der Text für die Anmoderation muss zum Sprecher gebracht werden. An allen Messetagen gibt es für den Landesverband in der Regel pro Tag vier Auftrittszeiten. Zwei 8 min-Auftritte in der großen Arena und zwei 15-min-Programmpunkte in den Kleinen Ringen. Das Team für die Auftritte in der großen Arena ist fix. Alle Pferde werden für die feste Choreo benötigt. Die Auftritte im Kleinen Ring werden immer so besetzt, dass die Pferde maximal drei Auftritte pro Tag haben. Pro Teilnehmer bedeutet dies, dass er an so einem Messetag drei Auftrittszeiten hat. Und den Überblick über das gesamte wuselige Chaos behält immer unsere liebe zweite Vorsitzende Lisa Gerlach.

Was heißt das nun, der Tag vergeht wie im Fluge? Ausschlafen ist während so einer Messe natürlich nicht möglich, aber das ist man als Reiter ja gewohnt. Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Es heißt aufstehen, flink frühstücken und los geht es zum Messegelände, falls ein Hotel oder eine Pension in der Nähe des Messegeländes gebucht wurde. Ein Teil des Teams schläft auch in Unterkünften in den Dortmunder Westfalenhallen. Die ersten Auftritte sind in der Regel schon um 10 Uhr, so dass um 7.30 Uhr die Pferde ersorgt sein müssen und auch schon die Vorbereitungen für den ersten Auftritt beginnen. Pferdchen auf Hochglanz polieren, dann Kostüm anziehen, rauf aus das Pferd und los geht es in den Abreitebereich. Zwischen den Auftritten besteht dann manchmal eine Verschnaufpause von max. zwei Stunden oder es geht gleich weiter zum nächsten Programmpunkt.

Die Kleinen Ringe werden immer wie eine Lehrstunde gestaltet. Verschiedene Elemente der barocken Reiterei werden gezeigt und kommentiert. An den drei Messetagen ist uns auch dieses Mal wieder eine abwechslungsreichenMischung aus Reiteinheiten, Arbeit an der Hand und Arbeit am Langen Zügel gelungen. Besonders schön war in diesem Jahr, dass wir auch zwei junge Pferde dabei hatten, die das erste Mal Messeluft schnuppern durften. Nicole Narten hatte ihren 3-jährigen PRE-Wallach „Fuego de Oro“ dabei und Bea-Narnina Schill hat den 4-jährigen Partbred-Shetty-Hengst „Klein Fritzchen“ mitgebracht. Beide Pferde waren noch nie auf einer Messe und sind durch diese Reise spielerisch an solch eine Veranstaltung herangeführt worden. Nicole Narten hat mit dem absolut coolen „Fuego“ die Arbeit an der Hand mit dem jungen Pferd gezeigt. Bea mit „Klein Fritzchen“, den sie erst zu dem Zeitpunkt erst seit 4 Wochen hatte, demonstrierte die Anfänge der Arbeit am Langen Zügel. Es war absolut beeindruckend, wie der kleine Publikumsliebling „Klein Fritzchen“ diese Auftritte absolvierte. Ein großes Highlight war für die kleine Zuschauer dann, dass sie „Klein Fritzchen“ am Ende der Vorführung streicheln durften. Lisa Gerlach und Bea-Narnina Schill zeigten mit ihren Pferden „Torerito“ und „Judio“ wunderschönes feines Reiten. Andrea Lipp demonstrierte mit ihrem Andalusier-Wallach „Pardo“ routiniert die Arbeit am Langen Zügel. Anne Esser und ihr „El Diablo“ zeigten die fortgeschrittene Arbeit an der Hand mit der Entwicklung der Piaffe.

Der erste Messetag war geschafft und am Abend wurde im Team ein Resumée des Tages gezogen. Nun gab es gleich eine kniffelige Frage zu lösen. Aus dem Publikum gab es das Feedback, dass das Schaubild des Landesverbandes und die Quadrille des AACCPRE (Deutscher Züchterverein für Pferde der Pura Raza Española) als zu ähnlich wahrgenommen wurden. Die Shownummern waren im Programm sehr dicht platziert und nun begannen die Diskussionen im Team. Christiane Engels-Meurer und Nicole Narten, die sowohl für den Landesverband als auch für den AACCPRE in beiden Schaubildern auftraten, schlugen vor die Schaubilder zusammenzulegen. Die Idee war 14 Reiter-Pferd-Paare statt in zwei Shownummern à 8 min in einem Gesamtschaubild zu zeigen. Dieser Vorschlag schlug hohe Wellen. Da waren die Sorgenvollen, die Bedenken hatten, dass bei der großen Anzahl der Reiter und ohne gemeinsames Üben, die Gefahr von Fehlern zu groß sei. Die Befürworter sahen große Chancen eines tollen Schaubildes. Nach einer Abstimmung im Team wurde beschlossen die Schaubilder zusammenzulegen. Nun hieß es einen zu Plan machen. Der sah aus wie folgt: Die Reiter des Landesverbandes mussten die Choreo des AACCPRE mitreiten. Dann wurde ergänzt um ein Stück auf dem Mittelzirkel, aus dem sich ein manegenförmiger Kreis öffnet, in dem mit den weit ausgebildeten Pferdes des Landesverbandes Elemente der barocken Reiterei gezeigt werden. Außerdem gab es noch eine Reiterin des AACCPRE, die ihre Garrocha dabei hatte. Auch sie sollte einen Freestyle in dieser Manege reiten. Freitag Abend stand die Choreo auf dem Papier fest. Der Auftritt am Samstag stand für 9.37 Uhr auf der Agenda. Um 8.15 Uhr trafen sich die Reiterinnen beider Gruppen sich zu einer sogenannten „Fußprobe“. Das bedeutete die am Freitag Abend auf dem Papier entstandene Choreo wurde im Stallbereich zwischen den Boxen mit 14 Reiterinnen zu Fuß abgelaufen. Da war schon einige Anspannung zu spüren. Klappt das nur mit Fußprobe ohne vorheriges Üben? Passen alle 14 Reiter hintereinander auf die Mittellinie? Reicht der Platz auf dem Mittelzirkel? Passen 14 Reiter überhaupt beim Aufmarsch vor den Vorhang? Um 9.10 Uhr hieß es spätestens auf dem Pferd sitzen.

Gerade morgens muss man die Pferde sehr sorgfältig abreiten. Pünktlich um 9.37 Uhr standen 14 Reiterinnen des Landesverbandes und des AACCPRE hinter dem Vorhang um diese Idee vom Vorabend in die Tat umzusetzen. Tja, und was soll man sagen: Es war ein voller Erfolg! Die Choreo klappte perfekt, der Gesamteindruck war atemberaubend und das Publikum war begeistert. Am Nachmittag kam die Anfrage von der Messeleitung, ob wir bereit sind, den Auftritt am Nachmittag wieder zusammenzulegen. Am Samstag Abend war die Freude dann noch größer.

Publikum und Messeleitung waren von der großen Quadrille so begeistert, dass wir für den Sonntag Nachmittag eine Top-Show-Zeit zugewiesen bekamen. Die Quadrille am Sonntag Nachmittag war dann für die Reiterinnen beider Gruppen ein atemberaubendes Erlebnis.

Diese Messe war wie jedes Jahr wunderschön. Wir freuen uns schon auf 2017.

 

Andrea Lipp, November 2016

Unteren Fotos: www.gabrielemetz.de

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